Kurt John


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Schwäbische Lyrik

Gedichte und Prosa

Herbscht

Mit rote Backa leuchtat d`Epfel weit ens Land
phäp annanander an dia Zweigla gmolt
herbschtgolda s`Laubwerg, mildsonnig woich ohgschtrahlt
Süasfruchtig, schwer schwebt über ällem feiner Duft
nach Reife, nach trialend-triefend Saft ond
nach der ganza Fülle von dem Leba
vom übervolla Reichtum, von dem Sega
den`d Natur ons wiedrom brocht, ond ihrer Luscht.



Schwalba

Mit em Sommor send au d`Schwalba komma
ond dia pure Lebensfreid
en wilde Kurva schreibat se
en Scheenschrift ons en Hemmel nei
dass se jetz gfonda hend ihr fernabs Ziel

Mit spitze Pfeil, ganz fei en iiaram Frack
do molet se uff ihre Weis
en Linia, Kurva, Hoka noch,
d`Schnittmusteböga iiarer Reis,
d`r Flugplo, den se enn sich hend

Ond jeden Schwung ond jedes Flugduett
begleidat se mit iiaram Liad
a Liad des erscht uff langer Streck
zeigt ons sei eigne Melodie
dia en de pfeifend schnelle Trillar steckt

Ihr Danz, ihr Liad verzehlat älle dene
dia en d`r Hoimat blieba send
von fremde Lendar, Gipfel, Meer ond Städt
verzehlat von d`r Herrlichkeit vom Fliaga
ond dass d`r Sommor se begleitat hett.



Kloi Helen ond Kleopatra oder D`Enkeltöchter

No send se kloi ond voller Ohgeduld
d`r Dag frühscht meglich zu beginna
om ällas, was do komma mog
en äller Ohschuld zu verschlinga.
Nix hemmt se en ihrm Tatadrang
nix isch tabu, ällas no unerforscht
ond jeder Tag isch lang
ond koiner frogt se nach am Sinn
ond wo dia Stonda blieba senn.

Ihr Läba isch a Schpiel, a Märchen
voller Glück ond Seeligkeit
ond handelt vonnen selber, spielt alloi om sia
om dia sich älles dreht, Prinzessenna d`r Welt
En Spiagal brauchs do net
ond au koin Onderricht dazua, dia Posa,
Geschta, dia verführerische Blick sich eizuüaba.
Wer sich end Nähe, en ihr Höfle wagt wird glei omgarnt
ond onderliegt em Scharm, der en d`r Wieg scho war.

Weh` ons ond onsrer Welt
wenn ihr euch erscht mol selber kenna deand,
wenn ihr dia Wirkong von dem Lächla,
von eure Blick mol klar bewußt send worda
wenn ihr mit leichter Hand
ond mit de olösbare Fessla eurer Macht
den Ohvorsicht`ga gschlaga hend en euren Bann
den ausguckt ihr als Opfer hend

Er wird euch Kenigreich vor eure Fias no lega
schenkt euch ganz Rom, d`r Eiffelturm, d`r Mond,
erobert jedes Troja wo ihr wellat ond schmiedat
selber sich sei eigna Kett aus lauter Gold
wenns euch so gfalla wollt.
Ond ihr, ihr werdat huldvoll lächla ond brecha
jedes Herz mit sellam sanfta Flügelschlag
mit dem ihr weiter zu dem nächsta Honigtöpfle schwebat
ganz hold, ganz Ohschuld, hend des gar net gwollt
dass älles jetz en Scherba liega wird.

Dass ällas des so komma wird des sehe scho
an eure Grüabla, wenn iar lacha dean
fühl e an eure Ärmla, dia so ohgnehm
mi omschmeichlat, mi omfangat
höre aus dem, wia ihr was saga dean
wia ihr scho aschtakloi ganz deutlich macha kennt
was euch so gfellt ond was ihr haba wellt
ond des bittsche jetz glei, ganz schnell
d`r Rest der Welt hot sich donoch zu richta, gell.



Ebbas Klois

So sott m`r se b`halta kenna, herzig ond sias bis en d`gloinschte Zeaspitzele,
goldige Leckla ond die Blauarla, dia do dronter vorlaut rausblitzat,
s`Herz kennt oim versprenga vor lauter Freid.
A Näsle wia a Marzipanbebbale ond a Göschle zom ällaweil bussla, wenns net grad babbelt. On was es babbelt ond goschelt klengt oim en de Aora wia s`Glockaleita.
S`perlt ond jubiliert aus sellam Schneuzle ohn Onderlass vom uffwacha bis en Schlof nei.
Dia Earla, wo zwar net hearat was m`r secht aber s`deucht oim, se send aus feinstem Porzellan gmacht.
Ond des Hälsle, dia ronde Ärmla, s´putzige, emmar hongrig Beichle, kosch de net satt seha dro.
Sisch für mi jedan Dag a neis Wondor. Wias uff dene knuddalige Fiasla romwetzt ond äll dritt em a andara Eck ufftaucht ond ällas isch nei ond muas ondersuacht werda ond dabei a Loch en Bauch gfrogt werda, was isch dees ond worom.
Scho beim zuagucka ko m`r do miad werda, aber dui? Koi bissle net, wia uffzoga da liabe lange Dag lang.
Sìsch scho a bsonders Glück, so Enkala da Dag über om de rom zom han, au wenn da obens deine Augadeckel nemme uffb`halta kosch.



Triabar Dag

S`gibt Däg, do bisch halt oifach lätschig
moinsch, hosch blos Matsch en deinem Deetz
gugsch naus ,no siehsch wias tuschur regert,
dr Garta voller Dreck ond dätschig,
dr Hond stenkt feuchtelnd vor sich no
em Flur mitta en Weg nei gfleztz.
Do dätsch am liabschta en dein Suttrei na,
wo mr a bissle werkla, schnitza, bohra ko
ond neamords störts, mit koim was schwätza,
mr schäffelt oifach vor sich no
ond guckt was rauskommt ,so em Bassledo



En dr Bredullie

Des isch emmar so, vor ällam bei de Weiber: wenn älle uff oim Haufa send ond du sollsch de fir oi gotziga entscheida ond du duasch des net, no hoschs mit älle verschissa.
An des hot au seller Paris denkt, wo er oms nomgucka en sora heikla Situation dren gsteckt isch.
Des Gschichtle war so.
Wo dia onsere do omanander no em Bärafell en ihre Höhla romgsessa send on an nix bees denkt hen, do hense en andere Geganda scho ganz andere Sorga ghett.
Ogfanga hots domit, dass do a paar Getinna mitanander zerft hen. Uffm Olymp bei`ra Haochzich soll des gwä sei. Jede von denne hot dia allerschenscht sei wella, wia se halt so send. Ond a jede von denne hohe Viecher hot iarn Ohang, ihre Schreier ghett, diara recht gebba hend. So war des Gschroi glei donderschlächtig, ob se sich uff dera Haochzich au prügelt hen, des wois m`r net.
War jo au net so oifach, weil dia Gettina hen ällaweil ausgsea, wia wend se grad sechzea worda wärat, au wenn se scho steualt warat.
Ond mit sechzea seat eba dia moischte zom obeißa aus.
Guad, d`r ällar-äller-oberschte von älle, d`r Vadder Zeus, der hets no richta solla. S`war aber a lischtigs Männle ond hot halt au en nix neikomma wella. Er hot gmoint, do däts oin gebba, der do helfa kennt. Er selber, d`r Zeus, sei jo au schliaslich d´r Gatte von der oi ond der Vadder von dene boide andere ond so seis em au oagnehm.
En Goishirt seis, denar moint. Der dät no net wissa, dass er en Keenigsoh sei, sei also was reachts ond en scheener Kerle seis au ond außerdem het er sich bei de Mädle en derra Gegend scho ganz schee om do. Kurz, en Kerle, wo was davo verschtoht ond oparteiisch isch.
Älle waret se dafür, au dia verschtrittene Gettina. D`Hera hat gsagt, daß se sich vor nearmarts scheua braucha dät, d`Aphrodite hot gmoint, ihr seis recht, hauptsach d`r Richter het Auga em Kopf ond a Herz em Leib. Pallas Athene hot nix gsagt ond isch blos rot worda, was bei de Jüngferla jo ja hoist.
Also isch des illuschtere Grüpple mitnander loszoga, D´r Hermes, d´r Götterbot, au en Bankert vom Zeus ond dia drei Holde. Zom Berg Ida ischs ganga ond onderwegs hots scho dia oi oder ander spitze Bemerkung gä. So ischs halt au bei dr Hotvollee.
Bald druff send se en derra Gegend ond uff sellam Berg okomma on hen au scho den scheena Hirt romstanda sea. Grüaß Gott, jonger Hirt hot der Hermes gsagt ond da Paris hot freindlich zrückgrüaßt ond gfrogt, wo er no wöllt ond wer dia drei hibsche Menscher wärat dia do henta onterm Baum standa dädat. So scheene het er no koine gsäh, solche däts onder de hiesige net gäbba.
Secht dr Hermes, s`dät uff da ganza Welt koine scheenare gäbba ond er soll sich gèhrt fühla, dass se grad zu em komma dädat. Gettina seiads älle drei, obwohl ohne iaran Schtrahlakranz am Dez, weil du sonscht blend werda dätsch, aber so kennt er ogschtoft nogucka.
Die Groß dort sei em Zeus sei Weib, sieht wia d`r jonge Morga aus, weil`s halt a Gettin isch, dui ander do, des isch`d Athene, dia sonscht emmar em Helm ond mit am a Spias daherkommt. Dui mit dem kurza Reckle ond em Hüatle, wo se dronter vorblitzt, ischd Aphrodite.
Brauchsch net zittara Bua, s`send ällas blos Menscher, wo halt so hoheitsvoll guckat.
Guck se no genau o. Du sollsch jetzt nemlich derra en goldana Epfel gebba, wo da moinsch, dass se de allerschenst wär.
D`r Hirt gucktn o, zuckt mit de Schultara ond secht, daß er blos en oifacher Hirt sei, der no nia nix gsea hot als Schof ond Goisa, Oicha ond andere Beem ond halt a paar Mädla vom Flecka, dia aber iare Küa recht ähnlich wärat.
Wenn er ean froga dät, ob dia oi jong Gois scheener wia dia ander sei, des kennt er scho saga, aber bei dene drei Scheene do, do sieht er, dass dia oi a Schwarzhoorige, dia ander a braune ond dia dritt a Blondine sei aber schee send se älle.
Ond em übriga seis so, ond des kenntat dia drei ruhig heera, die schenscht isch emmar grad dia, dia mr het. Grad neilich hend en zwoi Mädla vom Flecka abbasst on hettat oms verrecka wissa wella, welche von eane dera Phyllis, dia wo er en seim Liadle emmar besenga dät, am meischta gleicha dät. Net ausglassa hettat sen, bis er halt bei älle zwoi
nochgebba hot ond no war koine verzürnt.
So däters am liabschta au mit dene drei halta. Jede kriagt an Schnitz vom Epfel.
So däts aber net ganga, hot der Hermas gsagt. D`r Zeus selber will, dass du de entscheidasch ond was der will, des gilt älleweil ond koiner, net amal dia haoche Gettar
muckat do uff.
Onderm Boom mault d`Hera ogeduldig, dass se jetzt mit dem Gschwätz uffhera sollat ond er soll sich mit seim Sprüchle gfälligscht schputa.
Do danke aber, wenn e des dua, bene gliefert, moint da Paris. Zerscht müsst ihr mir älle drei en Batsch druff gebba, dass mer hintadrei koine narrd mit mr isch, wenn se den Seppl net kriagt hot. Wenn net, no hanne do koin falscha Ehrgeiz net.
Also, älle drei schwerat beim Styx an großa Gettorschwur ond dr Paris ischs zfrieda ond ruaft se her ond se sollat sich neberanander stella, s`Kepfle a bissle zrück.
Ojeh, die scheescht ,wo bis jetzt em Bach han bada sea, dia hot em Vergleich zu dene ausgsea wia en Aff. Beim beschta Willa, so kanne gar nix saga. Aber weil e halt was saga muas, muases halt no genauer ogucka.
Also guat, weils der Zeus obedengt will ond mir des Ämtle neidruckt hot, so muas e euch halt älle drei pudelnäckadich sea, om me zu entscheide.
Wenn m`r des von normale Weiber so verlanga dät, gäbs wahrscheinlich a Mordsgezerf.
Dia oi het Mores, dass mr a paar Fältla sieht, di ander het Bedenka, dass ihr Herzle z`kloi
sei kennt, di dritt will net ens Gered komma. Kurz, s`dät wahrscheinlich koina macha.
Doch bei denne Getinna, stolz ond eitel wia se waret, hots koi Zögara gebba. Blos d`Athene, des Jüngferle, hot sich ziert ond hat wenigschtens s`Hemmat ond s`Reckle opalta wella. Doch nixdo, des hot da Paris net glitta. Ronder damit.
D`Aphrodite isch als erschte dogschtanda, grad so, wia se aus dem Schaum ufftaucht isch.
A bissle verlega hot se doa, mit dr oina Hand ihre Herzla verdeckt, was er a gar net gelonga isch, dia ander Hand keusch a bissle tiafar. Aber so, dass da Paris hot ällas beurteila kenna.
Gsagt hott se: na, was moinsch. Älle passt so a Kloidle wohl net, aber mir stohts scho guat, gell. Do ko sich d`r Vulkanos, mei Mo mit soma Weib scho bhelfa. Dia Ärmla, d`rosa Fengarla, dia goldige Hoor ond dia kloine Earla , ha, koi spitzigs Knui ond koine kromme Fias. Guat, dia Auga kenntat a bissle gresar sei, aber so Kuaauge willse au net han.
Glei hot d`Hera wieder a spitze Bemerkung dazua uff Lager.
Jetzt ruaft dr Paris nach dr Pallas Athene.

Dia hot emmor no ihr Mieder o. Obses deswega net radoa wellt, weil sonscht nix me heba dät, frogt er se. Des lesst se sich aber net zwoimol saga ond scho liegts em Gras . Do hebt ällas. Ond ob se ihrn Eisahelm uffphalta wöllt, er dätara gern en d`Auga gucka. Au den nemmt se ronder. Ond jetzt des Reckle no. So isch recht, so sehe dia Mädla gern. Älles isch fei ond glatt ond rond, hondert Johr lang könnt er sich do net dro satt seha.
Aber, je lenger er gucke dät, desto schwieriger däts werda. Wem soller blos den Epfel gebba, murmelt d`r Paris vor sich no. Die oi, die groß, die hot en Glanz on a Pracht wia en Stern, älles aus oim Guß on nix zom Meckara.Die Jungfer isch ganz gwies koi Gruscht, vielleicht a bissle herb ond streng. Derra blonda do ihr Lächla, des haut oin om. Sie isch vielleicht net ganz so otadelig ebamäßig aber uff der zwoite Blick hot m`rs Herz verlora.
Was isch jetzat, ruaft ogeduldig d`Hera. Was sollat dia Selbschgeschpräche, vielleicht ko mr sich anandernoch entscheida, mr holt sich jo so astanäckig en Schnupfa.
Jetz no a bissle langsam, Frau Gettin, ihr wellat jo den Schiedsspruch, net i. No müast er halt warta ond wenns drübernei Obend wird. Au für ihn seis net oifach.
Überhaupt isch`s a Qual, sduat oim ens Herz nei weh, wenne euch so zamma standa seh
ond i soll oinara da Vorzug gebba.
Jetzt machat m`rs so, dass sich oina nach da andara bei mir zeigt, dia andere vertreibat sich solang d`Zeit.
So wird’s gmacht ond, heiligsblechle, s`isch scho en gewaltiger Onterschied zu vorher, wia se sich ostellat, wenn koi andara zuaguckt. Uffamol werdat se menschlicher ond mutiger. D`Hera isch die erscht wo kommt. War se vorher kalt ond wia aus Stoi, so kriagt se jetz rote Bäckla ond se kokettiert a bissle. Hirt, du siehsch jetzt ebbas, was auserm Zeus sonscht no neamards gsea hot. Do kosch stolz druff sei. Ond wenn sie`s, d`Hera, so wella dät, no kennt er da gröscht Kenig werda ond sogar no uff dr Olymp komma.
Noi, noi, en Kenig will e net werda, als Schäfer bene do besser dro. I ben frei ond mangla duat mrs an nix. Mit solche Sacha kosch me net ködera. Wenn se ihn vielleicht, sie wüsst scho ond sei au weit ond breit neamards zom seha.
Verdutzt guckt Hera de Paris o, ihr bleibt Spucke weg, domit hot se net grechnet.
Ond wia se net glei do was druff secht, moint er no zuara, dass bei de Schäferinna nix saga ja hoist ond wenn se ihn jetzt küssa dät, oin uffs Mäule, zwoi uff d`Backa, no sei der Epfel ihrer.
Do isch er aber an dia reacht komma. Wia, schreit sen o, wia kennt ers waga sui mit ara Schäfere zu vergleicha. Von wega küssa, er soll blos uffbassa ,dass se en net glei zu Staub verschmetter.
Ganz ruhig, bittschee, moint da Paris. S`war ja blos so, dass er se verzürna hat wella, was ihr aber gar net standa dät. Ihm seis do uff a Küssle net okomma, om des zu erfahra aber wenn se net wellt, au guat, do kennt er sich damit abfinda. Dia Grimassa aber, dia se en ihrm Ergar macht, send net arg liablich.
Ond jetzt dät er gern die Brünett sea.
A paar mol schreia hot er müssa, bis die Pallas komma isch.Mr hot er a ogsea, dass
era des Spiel net schmeckt. S`war net ihr Deng ond zom scharwenzla hot se koi Gschick ghett. S`war halt a Jungfer, wo liaber kriagarless spielt, oder so ebbas.
Do isch dr Paris zuara no ganga ond hot se an ihr ronds Kinn no glangt.
Gang mr aweg, Saukerle, des koscht mit deine Hirtaweibsbilder so macha. Mir bleibsch drei Schritt vom Leib. No hot se sich aber glei bsonna ond wieder gfanga ond hot blos gmoint, dass Höflichkeit net obedengt sei Stärke sei. Aber guat, wenn du mir da Epfel gibsch, no mache de zom gewaltigschta Held äller Zeita.
Ach was , lacht do de Paris. Des wünsche mr am allerwenigschta. En Sinn für Heldatata het er überhaupt net. Des Schlachtfeld wo mr morgens nach dr Schlacht wieder uffwacha dät, dät er bei weitem vorzia. Em übriga seis besser, wenn se wieder ihrn Blechhuat uffsetza dät, ond ihm dia ander kloine jetzt schicka dät.

Ond scho kommt dia Kloi uffn zua ond wia er se wieder sieht, do wois er scho insgeheim,
genau des isch se.
Sui lächelt en liab o ond moint, se dät em ohsea, was er denkt, wega dem könntse jetzt au schweiga, aber was se jetzt saga dät, wär me für ihn als für sui.
Für so a saubers Mannsbild wia er wärs doch fascht z`schad, dass er do de Goisahirt macht. Au dia Mädle aus dr Gegend dädet ihm nix brenga, für dia sei d`Liab jo blos a Bedürfnis ond koi Vergnüaga net. Sie wüßt do was bessers für ihn. Sie dät do oine kenna, a Mädle so schee wia sie selber, sogar no a bissle scheener.
Jetzt komm, wo soll denn dia herkomma, scheener wie du gibt’s schiergar net.
Freilich, wenne d`rs sag.
Jo hot se denn so scheene Locka wia du, goldig ond seidawoich?
Genau solche. Ond hot se so a Gsichtle wia du ond so roarote Bäckla. So a herzigs Schneuzle, wo so verführerisch lacht ond wenn se lacht, wo mr am liabsta küssa dät. Ond Äigla mit solche Blick drenna, dia oim durch ond durch gangat. Ond a Grüeble am Hälsle ond Ärmla, Händ wia Marzipan. Ond Hüfta erscht. Jetzt sei aber still. En Leib wia weißer Schnee ond d`Herzla. Do, lächelt d`Venus, do muas mr der Helena vielleicht no dr Vorzuag gäba.
Jetzt werde neigierig, Helene hoist se also, des muas wohl au a Göttin sei.
Isch se au, sui isch mei Halbschweschterle. Dr Vadder war dozumol als Schwan onderwegs ond d`Leda hat sich nix bees denkt ond scho wars bassiert.
Ui,ui, wenns jetz oms wella ganga dät, no wellte scho, dass se en meim Bett wär, aber versprecha isch ois ons halta was anders.
Kosch mrs glauba , Paris, i ond mei Jonger, dr Amor, mir brengat älles z`weg.
Also ohöre duat sichs jo guat ond wenn se blos halb so reizend isch wia du, no wäre scho z`frieda. Aber was machet mr solang mit dem Epfel.
Ha, den gibsch mir, dafüar griagsch jo s`schönste Weib uff dera Welt.
Wenn e se no erscht het. Blos, jetzt grad däte älles drom gäba, wenn e vorab von dir en Kuss kriaga dät. Weil,wenne an dem Schwanamädle gfalla fenda soll, no blos ,weil i no di selber ennara seh. Mit oim Wort, bleib bei mr bis zom erschta Hahnaschrei, s´gäb no koin Glüchlichara als mi.
Des schmeichla ond drängla von dem jonga, saubara Schäfer hot derra Aphrodite jo scho guat do ond se hots gern ghört. Zwar hot se en zerscht zornig oguckt, hot`n aber glei druff liab oglächelt, was en natürlich erscht reacht ogfeuert hot. So ganz arg hot se sich no au net gwehrt ond wia er ihra Grausamkeit vorgworfa hot, no hot se halt nochgebba.
Ond später au dr Epfel kriagt.



Dialog am Sonndich morga

Komm Bua, wach uff, s`isch Zeit für`d Kirch

Oh, Muader, lass me gau, i fiehl me heit net so
wia andre Mädla, han Kopfwei, fiehl me überzwerch.

Sell wird au glei dei Vadder werda, wenn ers erscht spannt,
dass du em Bett rom flätschst. Denk dro, du bisch en Konfirmant,
dr Pfarrer schmeist de naus, wenn wieder fehlsch.
Ond außerdem, wer so wie du spät hoim kommt, ko
au früher aus de Fedra, stell de net o.

Oh, Muader, schrei net so, mir platzt jetzt glei dr Schädel
I stand ja uff, bloss femf Minitla no,
no oimal dreha, gschwend no schlofa, no wirsch scho sea,
wie schnell i no end Kirch nom saua ko.

Nix do, jetz machsch, dass raus kommsch, wäschde, zia de o
on no wird Kaffe tronka wia sichs ghert,
mr bätat net so uff da leere Maga, was moinsch, wenn der
mit seinem Knurra d`Odacht stört.

Oh, Muader, deine Sorga mechte han,
du kosch oin nerva scho am hella Morga
woisch was , jetz stande uff on gang
ens Bad, doch, kosch mr `s wirklich glauba.

I glaubs erscht, wenn es sea mit eigne Auga,
dass en dr Senkrecht bisch, onder dr Dusch.

Lass mr mei Bettdeck !

Nix do, jetz wird glüftet

mei Kissa!

Nix isch, raus jetz ,aber schnell!

I mecht blos wissa, ob andre Müader
au so send
wo i grad am Sonntich morga
am ällerlibschda
en meine Fedra ben.



Dr Hoimweg

Babba horch, hörschs au so rauscha
Bua, des isch dr Wend em Wald
der fangt sich en de Wipfel oba,
weil es wird au Obend bald.

Babba, horch, jetz ischs ganz still
Bua, d`Vögel sens, dia nemme zwitscharat
hend sich a Plätzle gsuacht für d`Nacht,
hen sich a gmüatlichs Nestle gmacht.

Babba, guck, jetz wird’s scho donkel
Bua, d`Sonn goht onder ond dr Tag,
so lang er war, gibt jetz a Rua
jetz lauf no dapfer em Dörfle zua.

Babba, guck, jetz ischs scho Nacht
Bua, guck en da Hemmal nuff
siesch d` Sternla leuchta voller Pracht
gwies passt do euner uff de uff.

Babba, horch, s`duat wieder rauscha
Bua,des isch dia Autoba
wo dr Mensch en seiner Hascht
zu koiner Stond koi Paus net macht.



Haiku übers Johr

Er isch dr mei gwä
der Adonis. Bliaba send mr
d`Buschwendresla.

En Dom aus Blattwerk,
knorriges Geäscht, s`lässt oin
en Ährfurcht schaudara.

Früalengsfeschd isch
uffm Wasa, jetz goht mr wieder
gern onder d`Leit.

Onser Bächle gluckst
ond murmelt vor sich no.
I dreh me nomel rom.

Hondsdatte kennat koi
Wedder net, send aber ois
mit dr Natur



Sommerobend, Schwalbafluag,
jauchzend zwitscherts,
pfeilschnell isch`s rom.

Wia wenn e fliaga dät,
so wohl isch mir`s, grad wia
ma Fisch em Wasser.

Em Rosagarta riachts
ond blüats, voll Saft ond Kraft
zeigt sich jongs Läba.

Wenn er wöllt, wia er könnt,
könnt er au, wia er wöllt.
Bloß, er traut sich net.

En armer Teifel
duat halt, was er muass,
moint er doch, er hot koi Wahl.

Reif, Eiskrischtall wia
Kandiszucker, schmückat Bäum
ond Zweig ond Gräsla.

S`friert Stoi ond Boi
ond d`Kelte kommt durch d`Ritza,
ällas ruckt jetzt zamma.

Em Wender gibt’s no
scheene Däg, mr muass sich halt
druff eirichta.

Au Helda werdat müad.
Was bleibt, isch net dawert.
Bloß, mr b`sennt sich halt.

`S war älles Ois, zerscht.
Heit verreißts oin schier,
`s isch oim älles ois worda.

`S nechschd Johr wird ällas
anderscht, scheener, besser, bloß -
dro glauba muas mr.



Ens Freibad

Karle komm, mir gean ens bada,
ens Luftbädle en d` Schlotwies naus.
A Badhos, s`Handtuach ond en Ball
a Fuffzgerle langt allemol,
ond hosch em Zau a Lechle gfonda
hots glangt sogar no für a Eis.

So hoscht verbrocht dia Sommarstonda
mit Fuaßballspiela, Gschroi ond emmar
wieder nei ens Becka, Mädla donka,
Bauchpflatscher, Köbbes, taucha, schwemma.
Warsch manchmol rot wia obrennt henta,
mol bibbert hosch mit blaue Lipp`

Später hend sich au mol heimlich uffm Debbich
d`Fenger gfonda, erschte Liab ond erschte Küssla
wenns grad neamards anderscht sieht.
Em Luftbad hoscht verbrocht dei Jugend
dr Sommer über wia em Paradies.
Hoscht später net so oft a Fleckle gfonda
wia Bädle drausa , dort en dr Schlotwies.



Wenn mr sich trifft

Jetz guck au do no!
Do denksch an nix bees!
Ond sonscht?

Hai jo, scho reacht .
Ond selber?
Emmer onderwegs?

Mr duat was mr ka.
S`wird oim nix gschenkt.

Ha no, du hosch doch dei Sach beinander,
wia mr hert.
Kenschs langsamer oganga lassa.

D`Leit schwätzat raus, so wia se send!
Raschta hoist roschta,
ausruah ko em me a halbe Ewigkeit.

Jo, jedem Dierle sei Pläsierle,
wenn da des brauchsch, mi henderts net.
Also, machs guat, en Gruaß an dei bessara Hälfte.

Scho reacht, i sagaras wenne se seh.
I muas jetz ahne ganga, em schwätza isch nix gschafft.
Mr sieht sich.


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